Mitternachtsspuk

Vor einiger Zeit hat mir Louis Lipka folgende spannende Geschichte über eine gruselige Verfolgungsjagd geschickt:

Eines Nachts saß ich um Mitternacht auf den Zinnen eines Schlosses. Mir war kalt,so beschloss ich in die Burg zu gehen. Als ich in die Burg kam, überstrahlte mich die Wärme des Schlosses. Ich ging einen langen mit Rüstungen vollgestellten Gang entlang und dachte: Soll ich rufen oder lieber nicht? Meine Knie bebten vor Angst.
Plötzlich war es dunkel geworden. Am Ende des Ganges war ein Licht durch ein Schlüsselloch zu sehen. Ich dachte nach, ob ich zur Tür gehen sollte. Dann sagte ich mir: "Ja, ich gehe." Mit kleinen Schritten ging ich auf die Tür am Ende des Ganges zu. Mir war schon schlecht vor Angst. Als ich angekommen war, legte ich meine Hand auf den Türknauf. Ich schloss die Augen und machte die Tür auf. Als ich meine Augen wieder aufschlug, sah ich einem Gespenst ins Gesicht. Mir war sofort klar, dass es mich erwartet hatte. Plötzlich fiel mir ein, dass in dem Gang das Licht aus gegangen war und ich wusste, das Gespenst war daran Schuld. Ich rannte vollkommen orientierungslos durch das Schloss. Plötzlich konnte ich im blassen Licht einer Fackel eine Wendeltreppe sehen. Ich rannte sie hinauf. Mir kam ein blasses Leuchten entgegen. Als ich oben angelangt war, stand ich, wie es aussah, auf dem höchsten Turm des Schlosses. Ich drehte mich ruckartig um. Hinter mir schwebte das Gespenst. Ich riss mich zusammen und sagte: "Lass mich sofort in Ruhe!"Ich war mir sicher, dass ich kreidebleich war. Jetzt kam das Gespenst auf mich zu. Es packte mich an den Armen und hob mich über die Schlossmauern. Ich flehte das Gespenst an:"Bi-bi-bitte la-lass mi-mich runter!" Es schaute mich an. Dann spürte ich, wie sich Finger um Finger lösten. Mir war so schlecht, dass es unbeschreiblich war. Auf einmal spürte ich den Wind an mir vorbei rauschen und mir war klar, dass das Gespenst mich losgelassen hatte, denn es war wütend auf mich, dass ich in die Burg eingebrochen war. Ich sah nach unten. Fast im selben Moment schlug ich auf den Boden, meine Augen waren geschlossen. Ich spürte, wie es plötzlich hell um mich wurde. Langsam öffnete ich die Augen und sah meiner Mutter ins Gesicht. Mir wurde klar, dass alles nur ein Traum gewesen war.